Beschleuniger
und Speicherringe - Teilchenquellen
Vor der Beschleunigung, Speicherung und den eigentlichen Experimenten mit
hochenergetischen Teilchen steht deren Erzeugung. Im Folgenden werden eine Reihe von Möglichkeiten erklärt, wie die verschiedenen Teilchen
(e-, e+, p, n, Ionen uvm.) erzeugt werden können.
In den einfachsten Fällen
handelt es sich dabei um Teilchen, die stabil sind und in der Natur in unbegrenzter
Menge zur
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Verfügung stehen. Sie lassen sich mit relativ einfachen
technischen Mitteln freisetzen. Zu diesen leicht bereitstellbaren Teilchen
gehören Elektronen (e-), Protonen (p) und Schwerionen (z.B. Goldionen). Elektronen werden üblicherweise in Braun`schen
Röhren (vgl. Abb. rechts) durch Glühemission gewonnen.
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Erzeugung von Elektronen mit der Braun`schen Röhre
Eine
Braun'sche Röhre besteht aus einem evakuierten Glaskolben, in dem sich
eine Glühkathode aus Wolfram,
die durch einen elektrischen Heizdraht auf Temperaturen von über
1000°C erhitzt wird, befindet. Dabei treten die Elektronen als Ladungswolke
aus der Oberfläche aus (sog. Glühemission). Zwischen der positiv geladenen Anode
und der Glühkathode herrscht ein elektrisches
Feld, in dem die Elektronen beschleunigt werden. Eine Blende lässt von den anfliegenden Elektronen nur ein Bündel mit bestimmbaren Durchmesser
passieren - den eigentlichen Elektronenstrahl.
Der Elektronenstrahl kann anschließend weiterbeschleunigt werden.
Die Braun'sche Röhre - wie sie z.B. in einem Kathodenstrahloszilloskop vorhanden ist - besitzt zwei Konden-
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satorplatten, um den
Elektronenstrahl abzulenken. Für die Erzeugung der Elektronen sind die Platten hingegen nicht von Bedeutung. Mit dem folgenden Java-Applet kann
die Ablenkung eines Elektronenstrahls in einer Braun'schen Röhre simuliert werden. Entscheidend sind hierfür die Beschleunigungsspannung zwischen Glühkathode und
Anode, sowie die Ablenkungsspannung an den Kondensatorplatten.
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Java-Applet zur Braun'schen Röhre
Erzeugung von Ionen
Ionen
werden aus Gasmolekülen erzeugt, die bei niedrigem Gasdruck in eine
Kammer geleitet werden. In dieser Kammer herrscht ein starkes statisches elektrisches
Feld oder hochfrequentes Wechselfeld. Durch das elektrische Feld werden einige
der Valenzelektronen von den Molekülen abgetrennt und es entsteht ein Gemisch aus Elektronen
und geladenen Ionen (Plasma). Mit Hilfe eines von außen angelegten
elektrischen Feldes können die Ionen "abgesaugt" werden. Der
Ionenstrahl wird anschließend beschleunigt und fokussiert. Werden durch die Ionisation
sehr viele Elektronen von den Gasmolekülen entfernt, sind die Ionen
mehrfach positiv geladenen.
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Mehrfach (n > 1) positiv geladene Teilchen erfahren in einem elektrischen Feld eine
größere beschleunigende Kraft (F = Q.E = ne.E),
als einfach (n = 1) geladene Teilchen (z.B. e-, p).
Es ist daher günstiger, möglichst viele Elektronen pro Gasmolekül "abzutrennen".
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Erzeugung von anderen
geladenen Teilchen
Die große Zahl der meist sehr kurzlebigen
Teilchen (z.B. Pionen, Müonen) muss künstlich erzeugt
werden. Dies geschieht durch Kollision mit einem festen Target (engl. fixed-target) oder durch
Kollision zweier Teilchenstrahlen. Aus der entstandenen Vielfalt von Teilchen werden
die gewünschten Teilchen "herausgefiltert". Dies kann z.B. durch Unterscheidung nach ihrer Masse (unterschiedlich schwere Teilchen fliegen
auf verschiedenen Bahnen durch Magnetfelder; Massenspektroskopie) geschehen.
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Man macht sich auch die unter- schiedlichen mittleren
Lebensdauern zu Nutze, in dem man
einen Teilchenstrahl aus unterschiedlichen instabilen Teilchen nur weit genug (und damit lange genug) auf Bahnen lenkt, bis nur die Teilchen mit der längsten
mittleren Lebensdauer übrigbleiben. Meist ist die Anzahl der auf diese Weisen erzeugten Teilchen sehr gering. Daher sammelt und speichert man
sie, bis eine ausreichende Zahl für weitere Experimente zur Verfügung steht
(Speicherring ).
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Einige Beispiele
für die Erzeugung weiterer geladener Teilchen
- Positronen können durch Kollision eines Elektronenstrahls mit einem
Wolfram-Target erzeugt werden. (Positronen-LINAC )
- Protonen werden durch Ionisation von Wasserstoffatomen erzeugt.
- Antiprotonen können durch Kollision eines Protonenstrahls mit einem
Beryllium-Target erzeugt werden.(Antiprotonen-LINAC )
Erzeugung von Neutronen
Für Experimente verwendet man heute
hauptsächlich Neutronen aus Kernreaktoren. Aber auch mit Hilfe von Protonen-LINACs
können Neutronen durch Spallation gewonnen werden.
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Neutronen werden in Beschleunigern nicht verwendet,
da sie keine elektrische Ladung besitzen und so mit elektrischen Feldern nicht beschleunigt und mit magnetischen Feldern nicht abgelenkt werden können.
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