Beschleuniger
und Speicherringe - Beschleunigungsbausteine
Um den zu beschleunigenden
Teilchen höhere Energien zuzuführen, wurden die Teilchen nicht
nur durch ein einziges elektrisches Feld beschleunigt. Die
|
Teilchen sollten hintereinander viele kleine Spannungsdifferenzen
ausnutzen.
Diese Überlegungen führten zum Bau von Driftröhrenstrukturen.
|
|
Driftröhren
Ein Teilchen wird
zu einer ersten geladenen Röhre (Driftröhre) hin beschleunigt.
Durchfliegt das Teilchen die erste Röhre, wird diese umgepolt. In
der Röhre herrscht kein elektrisches Feld, so dass das Teilchen nicht
beeinflusst wird.
Zwischen der ersten
und zweiten Röhre wird das Teilchen weiterbeschleunigt. Ist das Teilchen
in der zweiten Röhre, wird wieder umgepolt, zwischen der zweiten und
dritten Röhre wird das Teilchen wieder beschleunigt usw.
Die Teilchen werden immer schneller. Damit eine Wechselspannung mit konstanter Frequenz verwendet
werden kann, muss die Länge der Röhren zunehmen. Die
Teilchen durchfliegen so die Röhren immer beim Umpolen der
|
|
Mausklick in linke Abbildung startet Video-Animation
|
Runzelröhren
Haben
die Teilchen "fast" Licht- geschwindigkeit erreicht, ist ein anderer Beschleunigungsmechanismus effektiver.
Man sendet elektrische Hochfrequenz- wellen
so in eine runde Metallröhre, dass ein beschleunigendes elektrisches
Feld entsteht, das sich synchron zu den sich bewegenden Teilchen ausbreitet. Die Hochfrequenzwellen
werden von sog. Klystrons
erzeugt. Das Teilchen wird dadurch ständig beschleunigt, es "reitet"
auf der elektromagnetischen Welle.
Da die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle (Lichtgeschwindigkeit!) größer ist als die der Teilchen ("fast" Lichtge- schwindigkeit),
baut man in die Röhre Irisblenden ein (im Abstand einer halben
|
Wellenlänge), um diese zu
"bremsen". So wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle an die der
Teilchen angepasst.
Die gesamte Struktur
besteht aus vielen solchen, durch Irisblenden getrennten Kammern und wird
als Runzelröhre bezeichnet.
|
|
In
Kreisbeschleunigern werden kurze Beschleunigungsstrecken benötigt
,
die aus einigen der rechts abgebildeten Kammern bestehen, man nennt sie Kavitäten.
|
|
Beschleunigung mit
Hilfe von elektromagnetischen Wellen
Ähnlich wie ein
Surfer auf einer Wasserwelle reitet, "reiten" geladene Teilchen auf elektromagnetischen Wellen. Teilchen, die sich
näher an den Wellenbergen und -tälern befinden, erfahren einen größeren
Energiezuwachs. Teilchen die sich näher an der "Wellenmitte" befinden,
erfahren einen geringeren Energiezuwachs. Das ganze Teilchenbündel
wird somit zusammengehalten, da - anschaulich gesprochen - bzgl. dem Mittelfeld eines Bündels die zurückfallenden Teilchen
|
|
angeschoben und die
vorauseilenden Teilchen etwas gebremst werden. Mit dieser Technik
kann z.B. in Elektronen- LINAC`s eine Energie von 15 MeV pro Meter (!) zugeführt
werden.
|
|
In der rechten Abbildung
sind zwei kurzzeitig aufeinanderfolgende Momentaufnahmen von Elektronenbündel in einer Runzelröhre dargestellt.
Man erkennt, wie das Bündel vor der elektromagnetischen Welle "hergeschoben" wird.
|
|
Zum Abschluss dieser Seite kann
man in folgender Animation den Beschleunigungsprozess durch elektromagnetische Wellen
in der eben beschriebenen Modellvorstellung sehen:
|
Mausklick in linke Abbildung startet Video-Animation
|
|