Beschleuniger
und Speicherringe - Ablenkungs- und Fokussierungsmagnete
Im Folgenden werden verschiedene Arten von Magneten vorgestellt, die in einem
Beschleunigersystem zum Einsatz kommen. Man unterscheidet hierbei vier Arten von Magneten:
Dipolmagnete, um die Flugrichtung eines Teilchenstrahls zu verändern
Quadrupol- und Sextupolmagnete zur Fokussierung eines Teilchenstrahls
Kickermagnete, um Teilchenpakete aus dem Beschleunigungssystem zu lenken
Wiggler-Magnete, um Synchrotronstrahlung zu erzeugen
Dipolmagnete
Beschleunigte Teilchen müssen in Speicherringen auf die Kreisbahn bzw. zu den einzelnen Experimentieranlagen gelenkt werden.
Hierfür verwendet man Dipolmagnete.
Bewegt sich ein elektrisch geladenes Teilchen durch ein Magnetfeld, erfährt es
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eine Kraft senkrecht zu Bewegungs- und Magnetfeldrichtung (sog. Lorentz-Kraft).
Die Ablenkung des Teilchens hängt von seiner Ladung und der Richtung des Magnetfeldes ab
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Aufbau und Funktionsweise
eines Dipolmagneten
Dipolmagnete
bestehen aus einem U-förmigen Eisenjoch,
um dessen Enden Magnetspulen gewickelt sind. Im Zwischenraum bildet
sich so ein homogenes Magnetfeld aus. Hier befindet sich die Vakuumröhre
in der sich die Teilchen bewegen.
Auf Grund hoher Teilchenimpulse müssen Dipolmagnete starke Magnetfelder erzeugen, da
der Bahnradius der Teilchen sonst zu groß würde. Um diese Feldstärken
zu erreichen, werden immer häufiger supraleitende
Spulen verwendet. Durch diese Spulen können höhere elektrische Ströme verlustfrei fließen und somit stärkere Magnetfelder
- ohne die im Vergleich zu herkömmlichen Magneten großen Energieverluste - erzeugt werden (5 bis 8 Tesla).
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Im rechten Bild eines zu Reparaturarbeiten ausgebauten Dipolmagneten erkennt
den dunkelrot lackierten Eisenkern und die zwei getrennten Magnetspulen mit ihren dicken Wicklungen und Anschlüssen. Man vergleiche dieses Bild
mit der Prinzipskizze darüber.
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Kickermagnet
Kickermagnete
sind spezielle Dipolmagnete. Sie werden eingesetzt, um beschleunigte Teilchen
aus dem Beschleunigungssystem oder in das Beschleunigungssystem zu lenken. Kickermagnete müssen innerhalb
von ca. 10-7 Sekunden das Ablenkmagnetfeld erzeugen, damit nur ein Teilchenpaket abgelenkt wird.
Daher werden Kickermagnete nicht mit
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Eisenkernen, sondern mit Ferritkernen ausgestattet. In Ferrit
entstehen beim Magnetisieren keine Wirbelströme, die die "Aufbauzeit des Feldes"
verlängern würden. Ähnlich verzögernd würden die vielen Windungen der Magnetspule wirken. Man verwendet daher nur eine
Spulenwindung und vergrößert die Stromstärke in dieser Windung gegenüber einer normalen Spule entsprechend.
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Wiggler-Magnet
Wiggler-Magnete
werden zur Erzeugung von Synchrotronstrahlung
verwendet. Ein Wiggler-Magnet besteht aus mehreren kurzen Ablenkmagneten
abwechselnder Polarität. Durchfliegt ein Elektron den Wigglermagneten,
wird es mehrmals abgelenkt und gibt dabei
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Energie in Form von Synchrotronstrahlung
ab. Die einzelnen Strahlablenkungen sind dabei sehr klein, die entstehende
Strahlung summiert sich aber zu hoher Intensität (siehe Skizze).
Die Synchrotronstrahlung ist scharf in Flugrichtung gebündelt.
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