mechan.
und relativistische Grundlagen - Massen-,
Energie- und Impulserhaltung
Eine
wichtige Rolle spielen in der Teilchenphysik die Sätze der Massen-,
Energie- und Impulserhaltung. Bevor wir diese Prinzipien für den relativistischen
Fall, also für Kollisionen zweier Teilchen
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mit Geschwindigkeiten nahe
der Lichtgeschwindigkeit betrachten, werfen wir einen vergleichenden Blick
auf die klassische Physik.
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Impuls-,
Massen und Energieerhaltung im klassischen Fall, elastischer Stoß
zweier Körper (1 und 2):
Erhaltung der Masse: Für alle Stöße
gilt:
m0,1
+ m0,2 = m0,1'
+ m0,2'
Wichtig
ist dabei, dass die angegebenen Massen die Ruhemassen
der Körper bezeichnen. Einen Massenzuwachs aufgrund zunehmender Geschwindigkeit
kennt die klassische Physik nicht!
Impulserhaltung: Für alle Stöße
gilt (p und v bezeichnen Vektoren!) :
p1
+ p2 = p1'
+ p2'
Die
Summe der Impulse bleibt erhalten. Die Impulse sind jeweils das Produkt
aus Ruhemasse und Geschwindigkeit (p1
= m0,1 v1).
Energieerhaltung: Für alle Stöße
gilt:
E1kin
+ E2kin = E1kin'
+ E2kin'
Die
Summe der kinetischen Energien bleibt beim elastischen Stoß erhalten.
Eine Ruheenergie kennt die klassische Physik nicht.
Für
den relativistischen Fall gelten die Erhaltungssätze zwar auch, aber
die betrachteten Massen, Impulse und Energien sind andere als im klassischen
Fall.
Der zentrale Unterschied der relativistischen zur klassischen
Physik ist, dass Energie und Masse als äquivalent betrachtet werden
(E = mc2) und ineinander
umgewandelt werden können. Die Ruhemasse braucht daher bei Umwandlungen
nicht erhalten zu bleiben. Man denke z.B. an die Elektron-Positron-Annihilation,
bei der "nur" 2 oder 3 ruhemasselose Photonen als Stoßprodukte übrigbleiben.
Die Ruhemassen von e-
und e+ werden vollständig
in Energie verwandelt. Bei
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ausreichend hoher Energie von e-
und e+ können
auch Sekundärteilchen erzeugt werden, die eine weit höhere Ruhemasse
besitzen, als e- und
e+ zusammen. Hier
wird ein Teil der kinetischen Energie in Ruheenergie verwandelt.
Bei
Stößen zweier relativistischer Teilchen entstehen meist eine
Vielzahl neuer Teilchen, die wiederum oft schnell zerfallen (siehe Abb.
rechts). Nach dem Stoß muss man die Massen, Energien und Impulse
all dieser Teilchen betrachten.
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Die Erhaltungssätze lauten im relativistischen
Fall:
Impulserhaltung: Für alle Stöße
gilt: (p und v bezeichnen Vektoren)
p1
+ p2 = p3
+ p4 + p5
...
Die
Summe der relativistischen Impulse bleibt erhalten. Die Impulse sind jeweils
das Produkt aus relativistischer Masse m1
und der Geschwindigkeit (z.B. p1
= m1v1).
Energieerhaltung: Für alle Stöße
gilt:
E1
+ E2 = E3
+ E4 + E5
...
Die
Summe der relativistischen Gesamtenergien bleibt bei jedem Stoß erhalten.
Die
Energieerhaltung kann man auch so ausdrücken: m1c2
+ m2c2
= m3c2
+ m4c2
+ m5c2
...
Dividiert
man die Gleichung durch c2,
so erhält man die Gleichung, die die Erhaltung der relativistischen
Massen beschreibt:
Erhaltung der rel. Massen: Für alle Stöße
gilt:
m1
+ m2 = m3
+ m4 + m5
...
Die
Summe der relativistischen Massen bleibt bei jedem Stoß erhalten.
Wie man die Erhaltungssätze
zur Bestimmung unbekannter Teilchenmassen benutzt, zeigt die nächste
Seite.
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