Grundlagen
der QM - Vergleich von klassischer Mechanik
und Quantenmechanik
Die
Mechanik, wie sie in der Schule behandelt wird, bezeichnet man als
klassische Mechanik (KM). Die Quantenmechanik (QM) stellt keine Erweiterung
der klassischen Mechanik dar, sondern ist eine eigene, völlig neue
Theorie, die dynamische Prozesse im
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mikroskopischen Bereich beschreibt. Dabei
gilt das Prinzip, dass die Quantenmechanik die klassische Mechanik als
Grenzfall für hohe Energien bzw. für den makroskopischen Bereich
mit einschließt. Man nennt dieses Prinzip das Korrespondenzprinzip.
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Ein
Vergleich zwischen den grundlegenden Forderungen und Annahmen der QM und denen der KM macht die neue Interpretation
des Begriffs "Teilchen" deutlich. Wir
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vergleichen die Aussagen von QM und
KM zur Determiniertheit (d.h. "ursächliche Vorbestimmtheit").
(siehe dazu auch
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Klassische
Mechanik (KM):
In
der KM sind alle Teilchen exakt durch die Größen Ort, Geschwindigkeit,
Beschleunigung, Masse, Ladung, Energie und Impuls in ihrem zeitlichen Verhalten
- der Raum-Zeit-Bahn - lückenlos vorbestimmt. Mit Messinstrumenten
kann man diese Größen eines Teilchens (im Rahmen der Messgenauigkeit) beliebig genau
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angeben.
Zur Betrachtung der Bewegungen genügt es oft, den von anderen Teilchen
unabhängigen Schwerpunkt zu betrachten.
Man
kennt die wirkenden Kräfte und kann daher genau vorhersagen, welche
Bahnkurve z.B. ein fliegender Ball beschreiben wird.
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Beispiel (KM):
Ein Ball, der mit der Geschwindigkeit 1 m/s gerade durch eine offene Tür
auf eine 2 m entfernte Wand zurollt, wird in 2 s an einer vorher bestimmbaren
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Stelle auf die Wand prallen.
Die
Raum-Zeit-Bahn ist in der klassischen Mechanik vorbestimmt!
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Quantenmechanik (QM):
Die
QM lässt
keine Einzelbetrachtungen sondern nur statistische
Aussagen zu. Es kann nicht mit absoluter Sicherheit vorhergesagt werden,
wo sich z.B. ein
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Elektron im nächsten Augenblick befinden wird.
Es
gibt keine Raum-Zeit-Bahnen, schon gar keine vorbestimmten!
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Beispiel (QM):
Ein Elektron fliegt gerade auf einen engen Spalt zu, hinter dem ein Schirm
aufgestellt ist, auf dem auftreffende Elektronen schwarze Punkte
verursachen. Was wird man auf dem Schirm beobachten? Antwort: "Einen
schwarzen Punkt". An welcher Stelle? Antwort: "Unbekannt!".
Wenn
viele Elektronen (z.B. ein Strahl) auf den Spalt treffen, werden
sich die schwarzen Punkte nach einer bestimmten Häufigkeitsverteilung
am
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Schirm anordnen (s. Abb. rechts), so dass zwar nie gesagt werden
kann, wohin ein einzelnes Elektron fliegt, aber genau angegeben
werden kann, mit welcher Wahrscheinlichkeit
es in einen bestimmten Bereich trifft.
Auch
die ringförmige Schwärzung des Schirms durch einen an einem Gitter
gebeugten Elektronenstrahl (Abb. rechts) ist eine Häufigkeitsverteilung
(je dunkler, desto häufiger wurde eine kleine Teilfläche getroffen).
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Es mag so klingen, als ob die QM hier unzureichend wäre,
weil sie keine konkreten Aussagen bei Einzelbetrachtungen machen kann.
Genau das Gegenteil trifft aber zu, denn die quantenmechanische Aussage entspricht der experimentellen Beobachtung.
Man kann tatsächlich
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nicht exakt vorhersagen, an welcher Stelle des Schirms ein schwarzer Punkt entstehen wird, lediglich, dass bei sehr vielen
Elektronen die erwähnte Häufigkeitsverteilung entsteht. Die statistische
quantenmechanische Voraussage und der experimentelle Befund stimmen überein!
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Die
Quantenmechanik kann keine Aussage über das genaue Verhalten von Einzelobjekten, sondern
nur statistische Aussagen über eine Vielzahl von Teilchen machen!
Ort
und Impuls eines Teilchens sind nicht mehr gleichzeitig beliebig genau
bestimmbar, sondern mit einer
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"naturgegebenen" Ungenauigkeit behaftet,
die durch die Heisenbergsche
Unschärferelation beschrieben wird.
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