Wellenlänge
und Impuls von Teilchenstrahlen - Hohe Energien
und große Massen
Bisher haben wir den
Wellencharakter der Teilchenstrahlen
betont und ihn über die De-Broglie- Beziehung mit der Teilcheneigenschaft
Impuls verbunden. Es gibt aber, neben dem Erreichen sehr kleiner
Wellenlängen des Teilchenstrahls, noch einen zweiten
wichtigen Aspekt,
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warum Teilchen in Beschleunigern extrem hohe Energien
zugeführt werden:
In
vielen Stoßexperimenten sollen Teilchen
großer Masse erzeugt werden.
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Da
Masse und Energie proportional sind
(E = mc2), mit dem
Proportionalitätsfaktor c2,
muss die Gesamtenergie E eines Stoßes, bei dem sehr schwere
Stoßprodukte entstehen
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sollen, entsprechend hoch
sein. Der Einfachheit halber geben die Teilchenphysiker die Masse eines
Teilchens in der Einheit
[m]
= [E]/c2
= 1 eV/c2
an.
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Das
Z0-Boson
hat die relativ große Masse von m = 91,2
GeV/c2.
Es konnte deshalb erst experimentell nachgewiesen werden, nachdem ein entsprechender
Beschleuniger eine Schwerpunktsenergie
von mehr als 91,2 GeV erreichen konnte (siehe Bsp. unten). Dies war
zum ersten Mal 1983 in einem Proton-Antiproton-Speicherring (engl. collider)
am CERN möglich. Speicherringe in Verbindung mit Kollisionsexperimenten
haben den Vorteil, dass man mit ihnen leichter höhere Schwerpunktsenergien
erreichen kann, als mit dem Beschuss von festen Targets.
Der Grund dafür
ist, dass die Schwerpunktsenergie, die für die Erzeugung neuer Teilchen
relevant ist,
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beim Beschuss eines festen Targets mit der Wurzel
der Strahlenergie zunimmt. Möchte man z.B. die Schwerpunkts- energie
eines solchen Experiments verdoppeln,
so muss man die Strahlenergie vervierfachen.
Im Gegensatz dazu
nimmt die Schwerpunktsenergie bei Kollisionsexperimenten an Speicherringen
linear mit der Strahlenergie zu. Das
heißt, dass zur Verdopplung der
Schwerpunktsenergie die Strahlenergie "nur" verdoppelt
werden muss.
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Beispiel:
Zur Erzeugung der Vektorbosons
Z0
musste mit der Kollision eines Protonen- mit einem Antiprotonen- Strahl
eine Schwerpunktsenergie von etwa 91,2 GeV erreicht werden. Wir wollen
uns kurz überlegen, wie hoch
dazu die Strahlenergie sein muss. Dazu gehen wir davon aus, dass wir bereits
wissen, dass das Z0
91,2 GeV/c2 schwer ist, was die Forscher bei dessen Endeckung
natürlich noch nicht so genau wussten. Die Reaktion, die als Produkt
ein Z0
enthalten soll, kommt durch die Wechselwirkung
eines up-Quarks und eines up-Antiquarks zustande:
(u + u
à
Z0
+
g +
(X) )
Das up-Quark ist Teil eines Protons (uud) und das up-Antiquark ist
Teil eines Antiprotons (uud). Das bedeutet, dass sich
die nötige Schwerpunktsenergie nicht auf Proton und Antiproton bezieht
sondern auf die enthaltenen
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Quarks bzw. Antiquarks. Die 91,2 GeV müssen
also alleine von einem up-Quark und einem up-Antiquark aufgebracht werden.
Da die Energie der Quarks in einem Protonenstrahl nicht scharf ist, sondern
eine Verteilung besitzt, genügt im Experiment bereits eine Schwerpunktsenergie
von über 40 GeV pro Quark bzw. Antiquark. Da aber die Energie
eines Quarks nur etwa 1/6 der des Protons bzw. Antiprotons beträgt
(und nicht etwa 1/3 wie man erwarten würde), muss das ganze Proton
bzw. Antiproton jeweils mehr als 6 . 40 GeV = 240 GeV besitzen.
Dementsprechend hatte der Protonenstrahl und der Antiprotonenstrahl im
Experiment am Cern eine Strahlenergie von je 270 GeV.
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(Siehe dazu
auch
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