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Feynman-Kalkül - Fermis goldene Regel  
 
Zum vollständigen Verständnis der "Amplitude" muss man quantenmechanisch argumentieren. Wir wollen aber versuchen, neben der abstrakten quantenmechanischen auch eine anschaulichere Beschreibung zu geben.

anschauliche Beschreibung: 
Das "Amplituden-Betragsquadrat" |M|2 ist proportional zur Wahrscheinlichkeit dafür, dass z.B. ein Teilchen A in zwei bestimmte Teilchen B und C zerfällt (A à B + C) oder dafür, dass ein Teilchen A bei Streuung an einem Teilchen B elastisch gestreut wird (A + B à A + B).

Quantenmechanische Beschreibung:  
Quantenmechanisch werden Zerfall und Streuung ähnlich behandelt. In beiden Fällen gibt es einen Anfangszustand, der durch Yi (i für initial) und einen Endzustand, der durch Yf (f für final) beschrieben wird. Die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, mit der z.B. ein Zustand Yi in einen Zustand Yf übergeht, beantwortet Fermis "goldene Regel":  
Mfi = ò (Yf*. H . Yi) dV¥  
Mfi wird als Wahrscheinlichkeits- amplitude (hier kurz: Amplitude M) bezeichnet. H ist der Hamiltonoperator der beteiligten Wechselwirkung.  

Fermis "zweite goldene Regel":  
Die Herleitung von Fermis "zweiter goldener Regel" findet man in vielen Büchern der Quantenmechanik
(siehe z.B. zum Literaturverzeichnis [SCH 1993, 279ff] ).
Sie lautet:

Reaktionsrate R = 2p/h |M|2 r(E') 


Die Reaktionsrate R einer Streuung ist mit dem Wirkungsquerschnitt verknüpft zum Zusammenhang zwischen Reaktionsrate und Wirkungsquerschnitt . Daraus können s und ds/dW berechnet werden, sofern man bei bekannter Wechselwirkung die Amplitude M bestimmen kann. Die Reaktionsrate eines Übergangs (von "initial à final") ist bei einem Zerfall einfach die Zerfallsrate G:
G = 2p/h |M|2 r(E') 
Der Faktor r(E') ist die Dichte der Endzustände im Energieintervall dE'. 

Zusammenfassung: 

Eine Reaktion (Zerfall, Streuung etc.) hat einen Anfangs- und Endzustand (Yi und Yf).  
  |M|2 ist proportional zur Wahrscheinlichkeit für einen Übergang Yi à Yf bei bekannter Wechselwirkung. 
Die Reaktionsrate des Übergangs von "initial à final" wird durch Fermis "zweite goldene Regel" beschrieben. Daraus lassen sich z.B. Zerfallsraten und Wirkungsquerschnitte berechnen. 



 
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