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Elektroschwache Vereinigung - historische Einführung  
 
Die Geschichte der elektroschwachen Vereinigung dauerte mehrere Jahrzehnte. Wenn man so will, dauert sie mit der Suche nach dem Higgs Boson sogar heute noch an.  Als Väter der elektroschwachen Theorie gelten die Physiker Glashow, Weinberg und Salam 
Aber beginnen wir in den 60er Jahren.
Julian Schwinger

Bei der Suche nach einer elektroschwachen Theorie, versuchte man das masselose Photon und die drei schweren Austauschbosonen der schwachen Wechselwirkung (Z0, W+ und W-) zu einer Familie zusammenzufassen.  
Den ersten Versuch der Entwicklung einer elektroschwachen Theorie unternahm 1957 Julian Schwinger.
Sein Doktorand S.L. Glashow entwickelte bereits 1960 eine entsprechende Eichfeldtheorie. Allerdings konnte er die Masse von Z0, W+ und W- nicht erklären. Ein entscheidender experimenteller Prüfstein war dabei der Nachweis der neutralen schwachen Ströme, (Z0-Austausch) der zunächst nicht zu gelingen schien. S.L. Glashow

1964 stellten Abdul Salam und J.C. Ward (offensichtlich ohne es zu kennen) das Modell von Glashow noch einmal auf. Auch sie wurden aber aufgrund des fehlenden Nachweises der neutralen Ströme entmutigt.   Abdul Salam

Das heutige Modell der elektroschwachen Theorie wurde 1967 von Steven Weinberg vorgeschlagen. A. Salam stellte sie unabhängig davon 1968 auf. In ihrer Theorie fand sich - im Unterschied zum Glashow`schen - ein Mechanismus der das Zustandekommen der W- und Z-Massen erklärte. Der Haken war allerdings, dass sie die sogenannte "Renormierbarkeit" für ihr Modell noch nicht zeigen konnten zu weiteren Informationen über 'Renormierung'. Steven Weinberg

Die Renormierbarkeit, die für die elektromagnetische Theorie funktionierte, klappte bei der schwachen Wechselwirkung zunächst nicht, da die Austauschteilchen Masse haben. Die Erklärung, dass die Teilchen ihre Masse durch "Symmetriebrechung" (siehe später im Kapitel) erhalten, erlaubt auch die Renormierung schwacher WW-Prozesse. Dies war ein großer Schritt zur elektroschwachen Eichfeldtheorie. Was bislang jedoch fehlte, waren die experimentellen Beweise. Erst 1974 gelang der Nachweis der Renormierbarkeit der schwachen Wechselwirkung durch G. t`Hooft in Utrecht.
Damit wurde das bis dahin fast in Vergessenheit geratene Modell von Weinberg und Salam wieder interessant. 
 

Bereits 1973 gelang der Nachweis der neutralen Ströme am CERN, der erste experimentelle Nachweis einer Vorhersage des Modells.  

Ein weiterer Baustein war das im Modell postulierte vierte Quark (c), der 1974 mit dem J/Y-Teilchen (Charmonium) gefunden wurde. 
Es dauerte bis 1978, bis alle experimentellen Ergebnisse, die die schwache und elektromagnetische WW betrafen, mit dem gefundenen Modell
erklärt werden konnten.  
Dieser Erfolg wurde 1979 mit dem Physik-Nobelpreis an S. L. Glashow, S. Weinberg und A. Salam gekrönt. 
Ihre Theorie der elektroschwachen Wechselwirkung ist heute als Glashow-Weinberg-Salam-Modell bekannt (GWS-Modell).
Nobelpreis-'Logo'

(siehe dazu auch zum Literaturverzeichnis; [RAN 1991, S. 104])   
 
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