Elektroschwache
Vereinigung - Der schwache Isospin T
Eine schöne Einführung
der elektroschwachen Theorie lässt sich mit Hilfe des Isospinformalismus
zeigen. Wir erinnern uns an den Isospin
I und seine z-Komponente I3
bei der starken Wechselwirkung .
Er diente der Zusammenfassung verschiedener
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Hadronen
zu Gruppen, den sogenannten Isospin-Multipletts.
Die folgende Einführung eines "schwachen Isospins" mag zwar etwas
willkürlich wirken, führt aber sehr elegant zum zentralen Zusammenhang
zwischen schwacher und elektromagnetischer Wechselwirkung.
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Wir wissen, dass bei der schwachen Wechselwirkung der Flavour
der beteiligten Fermionen (Quarks
und Leptonen) nicht erhalten bleiben muss, sondern sich vor allem innerhalb
einer Generation ändern
kann. Eine Flavouränderung innerhalb einer Generation ist dabei immer
mit dem Austausch eines geladenen schwachen Austauschteilchen (also W+
oder W-) verbunden.
An die W-Bosonen koppeln allerdings nur linkshändige Fermionen (und
rechtshändige Anifermionen), so dass auch nur diese innerhalb einer
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Generation ihren Flavour ändern können .
Wir führen nun
willkürlich (aber analog zum Isospin bei Hadronen) eine neue Quantenzahl,
den schwachen Isospin T ein. Er dient
uns zur Einordnung der Fermionen in elektroschwache
Multipletts. Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber
betrachten wir nur die 1. Generation der Leptonen, also das Elektron e-
und sein Neutrino ne.
R bedeutet rechts- und L linkshändig.
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Beispiel: 1. Generation
der Leptonen |
T
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T3
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Q
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Dublett:
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ne
(L)
e-
(L)
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1/2
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+1/2
-1/2
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0
-1
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Singulett:
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e-
(R)
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0
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0
|
-1
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Da linkshändige
Fermionen bei einem schwachen Prozess (über einen W-Austausch) ineinander
umwandelbar sind, bilden das linkshändige e
und ne
bezüglich des schwachen Isospins T ein Dublett
und haben demnach T = 1/2 mit
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den z-Komponenten T3 = +1/2 für
ne
und T3 = -1/2 für
e-.
Die anderen Leptonen und Quarks lassen sich analog einordnen (siehe auch ).
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Nun kommt
eine entscheidende Folgerung. Bei einem Prozess vom Typ
ne
+ X
à
e-
+ Y wird ein W-
ausgetauscht. Um dabei die Erhaltung von T3
zu gewährleisten, muss dem W-
die z-Komponente T3(W-)
= -1 zugeordnet werden, dem W+
entsprechend T3(W+)
= +1. W- und W+
scheinen offenbar zu einem Triplett (T = 1)
zu gehören. Uns fehlt dazu noch der dritte Zustand, nennen wir ihn
konsequenterweise W0.
Er hat die
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die z-Komponente T3(W0)
= 0 und koppelt mit der gleichen Stärke
(schwache Ladung g) an die Fermionen. Damit haben wir ein Triplett des
schwachen Isospins gefunden. Es sei angemerkt, dass das W0
nicht mit dem Z0
identisch ist!
Man führt nun
zu dem Triplett einen Singulett-Zustand,
genannt B0,
ein. B0
und W0
koppeln an die Fermionen ohne dabei deren Flavour zu ändern. Wir fassen
zusammen:
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Triplett (T = 1)
T3: |
W+
+1 |
W0
0 |
W-
-1 |
Singulett (T = 0)
T3: |
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B0
0 |
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Die Kopplungsstärke
des B0
braucht nicht mit der der Triplett-Kandidaten übereinzustimmen. Wir
bezeichnen die zugehörige schwache Ladung daher mit g'.
Die Grundidee der
elektroschwachen Vereinigung ist, das Photon und das Z0
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als Mischzustand aus B0
und W0
darzustellen. Bevor wir uns auf der nächsten
Seite mit der Mischung der Zustände von B0
und W0
beschäftigen, folgt erst einmal eine kurze...
...(Zwischen-) Zusammenfassung:
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Linkshändige
und rechtshändige Fermionen (Leptonen und Quarks) bilden durch Einführung
eines schwachen Isospins T die Multipletts (Singulett und Dubletts) der
elektroschwachen Wechselwirkung. |
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Aufgrund der Erhaltung
der z-Komponente des schwachen Isospins (T3)
ordnet man auch W+
und W- einen
Wert für T3 zu.
Man ergänzt W+
und W- mit W0
zu einem Triplett und führt ein Singulett (T = 0, T3 = 0), das B0
ein. |
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Die "Vereinigung"
von elektromagnetischer und schwacher Wechselwirkung ist im Prinzip die
Darstellung des Photons und des Z0
als Mischzustände aus B0
und W0. |
Zur Vorbereitung
auf die Betrachtung von Mischzuständen ist die Auseinandersetzung
mit flavourändernden Prozessen und dem Cabibbo-Winkel sinnvoll. Man
findet hier mehr dazu: .
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