1900 |
Max
Planck führte die Quantisierung elektromagnetischer
Strahlung ein. Dies war die Geburt der Quantentheorie. |
1905 |
Albert
Einstein, einer der wenigen Physiker, die Plancks Ideen ernst nahmen,
führte den Begriff des Photons als des Quants der elektromagnetischen
Strahlung ein.
Einstein veröffentlichte
die spezielle Relativitätstheorie. Sie erweiterte die Newtonsche Mechanik
und ist zusammen mit der aus ihr folgenden Äquivalenz von Masse
und Energie die Basis für die Theorie der Elementarteilchen. |
1909 |
Hans
Geiger und Ernest Marsden, unter der Anleitung von Ernest
Rutherford, streuten Alpha-Teilchen an einer Gold-Folie und beobachteten
unerwartet große Streuwinkel (die Abbildung rechts zeigt die Messapparatur).
Sie vermuteten daraufhin, dass Atome sehr dichte, kleine, positiv geladene
Kerne besitzen. |
1911 |
Ernest Rutherford
schloss endgültig auf einen kompakten Atomkern als Ergebnis der Streuexperimente,
die von Hans Geiger and Ernest Marsden durchgeführt
wurden. |
1912 |
Albert Einstein
entwickelt die allgemeine Relativitätstheorie. Sie verknüpft
die Gravitation mit der Struktur von Raum und Zeit. |
1913 |
Niels
Bohr stellt sein Atommodell vor, den ersten erfolgreichen Versuch,
den Quantenbegriff auf den Atombau anzuwenden. |
1919 |
Ernest Rutherford
gelang der erste Nachweis für die Existenz des Protons. |
1921 |
James
Chadwick und E.S. Bieler folgerten, dass der Atomkern
von einer unbekannten sehr "starken" Kraft zusammengehalten wird. |
1923 |
Arthur
Compton entdeckte das quantenhafte Verhalten der Röntgenstrahlung. Dies war eine weitere Bestätigung
der Teilcheneigenschaft dieser extrem kurzwelligen Strahlung. |
1924 |
Louis
de Broglie schlug die Welleneigenschaft
von Teilchen vor. |
1925 |
Wolfgang
Pauli formulierte das "Pauli-Prinzip"
(oder "Pauli-Verbot") für Elektronen im Atom. |
1926
- 1928 |
Bohr, Born, Dirac, Heisenberg, Pauli und Schrödinger entwickeln
und deuten die Quantenmechanik. Dies markiert den Beginn der Entwicklung eines neuen physikalischen
Weltbildes. |
1926 |
Erwin
Schrödinger entwickelte die Wellenmechanik mit der nach ihm benannten Wellengleichung, die das Verhalten von Bosonen-Systemen
beschreibt. Max Born lieferte die Wahrscheinlichkeitsinterpretation
der Quantenmechanik. |
1927 |
Bestimmte Stoffe,
die Elektronen emittieren (Beta-minus-Zerfall), wurden beobachtet. Da man
wusste, dass Atome und Kerne diskrete Energie-Spektren besitzen, war es
schwierig zu verstehen, dass die emittierten Elektronen ein kontinuierliches
Spektrum besitzen können (siehe dazu auch Text zu 1930) |
1927 |
Werner Heisenberg entwickelte zusammen mit Max Born und Pascal Jordan die Matrizenmechanik.
Er formulierte die Unschärferelation.
|
1928 |
Paul
Dirac verband die Quantenmechanik mit der speziellen Relativitätstheorie,
um das Elektron zu beschreiben. |
1930 |
Die Quantenmechantik
und die spezielle Relativitätstheorie hatten sich durchgesetzt. Es
gab drei fundamentale Teilchen: Protonen, Elektronen und Photonen. Max
Born sagte, nachdem er Diracs Gleichung kennengelernt hatte,
"Die Physik, so wie wir sie bisher kannten, wird es in 6 Monaten nicht
mehr geben." |
1930 |
Wolfgang Pauli
schlug das Neutrino zur Erklärung des kontinuierlichen Energiespektrums
der Elektronen beim Beta-Zerfall vor. |
1931 |
Paul Dirac
erkannte, dass die positiv geladenen Teilchen, die seine Gleichung forderte,
noch unbekannt sein mussten. Er nannte sie Positronen. Sie mussten
exakt wie Elektronen sein, nur positiv geladen. Das war das erste Beispiel
für ein Antiteilchen. |
1932 |
James Chadwick
entdeckte das Neutron. Die Mechanismen der Kernbindung und des Kernzerfalls wurden
Forschungsschwerpunkte. Dies markiert den Beginn der Kernphysik. |
1933-34 |
Enrico
Fermi schuf eine Theorie des Beta-Zerfalls und der schwachen Wechselwirkung.
Sie ist die erste Theorie, die explizit Neutrinos und die Flavour-Änderung
von Teilchen einbezieht. |
1933-34 |
Hideki
Yukawa
kombinierte Relativität und Quantentheorie um die Wechselwirkung innerhalb
des Atomkerns durch den Austausch neuer Teilchen (p-Mesonen) zwischen Protonen
und Neutronen zu beschreiben. Aus der Größe des Kerns schloss
Yukawa, dass die vermuteten Mesonen eine etwa 200-mal größere
Masse als die Elektronen besitzen mussten. Dies war der Beginn der Mesonen-Theorie
der Kernkräfte. |
1937 |
Ein Teilchen, mit
der 200-fachen Elektronenmasse wurde in der Höhenstrahlung gefunden.
Es wurde von den Physikern zuerst für das von Yukawa postulierte p-Meson
gehalten, später stellte man aber fest, dass es sich um das Müon
handelte. |
1946-47 |
Physiker
erkannten, dass das in der Höhenstrahlung gefundene Teilchen nicht
Yukawas p-Meson ist, sondern ein neues Teilchen, das sie Müon nannten,
das erste Teilchen der II. Generation
von Elementarteilchen. Diese Entdeckung war völlig unerwartet, so
dass I.I. Rabi die Entdeckung mit den Worten "who ordered that?"
("wer hat das bestellt?") kommentierte. Der Begriff "Lepton"
wurde für Teilchen eingeführt, die nicht stark wechselwirken. |
1947 |
Entdeckung des p-Mesons
in der kosmischen Strahlung. |
1947 |
Überwindung von
Divergenzproblemen in der Quantentheorie der elektromagnetischen Wechselwirkung
(QED). Einführung der Feynman-Diagramme. Berechnung des Lamb-shifts. |
1948 |
Im Berkley-Synchro-Zyklotron
wurde zum ersten Mal ein p-Meson künstlich erzeugt. |
1949 |
Entdeckung des K+
- Mesons über seinen Zerfall |
1950 |
Das neutrale p-Meson
wurde entdeckt. |
1951 |
Zwei neue Teilchen
wurden in der Höhenstrahlung entdeckt. Man entdeckte sie durch ihre
V-förmige Spur, die sie in Detektoren hinterließen und rekonstruierte
daraus, dass ein elektrisch neutrales Teilchen in zwei geladene Teilchen
zerfallen sein musste. Die Teilchen wurden L0 und K0 genannt. |
1952 |
Entdeckung der ersten
Nukleonresonanz D(1232). |
1952 |
Donald Glaser
erfand die Blasenkammer. Das Brookhaven Cosmotron, ein 1,3 GeV Beschleuniger
nahm seinen Betrieb auf. |
1953 |
Gefördert durch
die Blasenkammertechnik werden in den folgenden Jahren zahlreiche neue
instabile Teilchen ("Resonanzen") entdeckt. |
1953 |
Einführung
der Strangeness (Seltsamkeit) durch Gell-Mann und Nishijima,
um gewisse Eigenschaften der neu entdeckten Teilchen zu erklären. |
1953
- 57 |
Streuexperimente von
Elektronen an Protonen enthüllten eine ausgedehnte Ladungsstruktur
innerhalb des Protons von etwa 10-15 m Größe. Die
Beschreibung der elektromagnetischen Struktur von Proton und Neutron weist
auf eine innere Struktur dieser Teilchen hin. Trotzdem wurden sie auch
weiterhin als elementare Teilchen betrachtet. |
1954 |
C.N. Yang und
Robert Mills entwickeln eine neue Klasse von Theorien, die soganannten
"Eichtheorien". Obwohl es zu dieser Zeit noch nicht klar war, schufen diese
Theorien die Basis des heutigen Standard-Modells. |
1957-59 |
Julian
Schwinger, Sidney Bludman und Sheldon Glashow schlugen
in verschiedenen Abhandlungen vor, dass die schwache Wechselwirkung durch
geladene schwere Bosonen (später W+ und W- genannt)
vermittelt wird. Yukawa hatte schon 20 Jahre zuvor den Austausch
von Bosonen diskutiert, aber dann das p-Meson als Vermittler der starken
Wechselwirkung eingeführt. |
1961 |
Einführung eines
Klassifizierungsschemas für die Vielzahl der entdeckten Elementarteilchen
anhand der mathematischen SU(3)-Gruppe. Man nennt diese Einordnung in sich
ergebenden "Mustern" auch den "Achtfachen Weg". Dies liefert die mathematische
Grundlage für das Quarkmodell. Voraussage des W- - Baryons
mit Strangeness S = -3. |
1962 |
Ein Experiment in
Brookhaven zeigt, dass es zwei verschiedene Neutrino-Arten gibt, das Elektron-
und Müon-Neutrino. Dies wurde schon vorher aufgrund theoretischer
Überlegungen vermutet. |
1964 |
Entdeckung des W-
in einem Blasenkammerexperiment in Brookhaven. Dies ist eine wesentliche
Stütze der Symmetrieüberlegungen, die zum Quarkmodell führten. |