Elektromagnetische
WW - leptonische elektromagnetische Prozesse
Im folgenden betrachten
wir eine Reihe von elektromagnetischen Prozessen, die nur zwischen Leptonen
stattfinden. Die bei diesen Prozessen als Austauschteilchen beteiligten Photonen können als virtuelle
Photonen auftreten, sie erscheinen dann nicht in der
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zugehörigen Reaktionsgleichung.
Reelle Photonen hingegen sind in den Reaktionsgleichungen enthalten. Die
Darstellung der Prozesse erfolgt mit Feynman-Diagrammen, wobei die Zeitachse
von links nach rechts (à)
verläuft.
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Wer
mit dieser Form der Darstellung noch nicht vertraut ist, sollte sich zuerst
die ersten Seiten des Kapitels über Feynman-Diagramme durchlesen .
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Wir beschränken uns bei jedem Beispiel auf ein Feynman-Diagramm zweiter
Ordnung (d.h. Diagramm mit zwei Wechselwirkungspunkten, sog. Vertices).
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MÆller-Streuung
(Elektron-Elektron-Streuung) e-
+ e-
à
e-
+ e-
In der klassischen
Elektrodynamik nennt man die Streuung zweier elektrisch geladener Teilchen
Coulomb-Streuung. Dabei sind die Wirkungsquerschnitte für Elektron-Elektron-
und Elektron-
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Positron-Streuung gleich .
In der QED sind die
Wirkungsquerschnitte unterschiedlich und die Prozesse werden deutlich unterschieden.
Bei Elektron-Elektron- Streuung spricht man von
MÆller-Streuung
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Bhabha-Streuung
(Elektron-Positron-Streuung) e- +
e+
à
e-
+ e+
Die
Wirkungsquerschnitte von e- + e-
und e-
+ e+ sind in
der QED verschieden! Die Streuung von Elektron und Positron wird daher
in der QED einzeln, getrennt von Elektron- Elektron-Streuung betrachtet, man nennt sie Bhabha-Streuung,
nach dem Physiker Bhabha (siehe Abb.).
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Compton-Streuung
(Elektron-Photon-Streuung) e- +
g à
e-
+ g
Unter
dem "Compton-Effekt" versteht man die Streuung von Photonen (z.B. Röntgenquanten)
an (quasi-) freien Elektronen. Im Originalexperiment von Arthur
Holly Compton (Nobelpreis 1927) wurde kurzwelliges Röntgenlicht
auf die schwach gebundenen (quasifreien) Außenelektronen von Graphit
"geschossen". Energie- und Impulsübertrag bzw. die damit verbundenen
Streurichtungen von Elektron und Photon lassen sich dabei wie bei einem
klassischen Teilchenstoß
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beschreiben.
Das nach dem Stoß vorhandene Photon besitzt eine größere
Wellenlänge (l'
>
l),
d.h. eine kleinere Quantenenergie als vorher. Untenstehende Abbildung zeigt
den Prozess symbolisch vor und nach der Streuung. Rechts ist das entsprechende
Feynman-Diagramm abgebildet.
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Die Wellenlängendifferenz
(Dl
=
l' -
l)
ist unabhängig von der ursprünglichen
Wellenlänge l.
Der Compton-Effekt
bestätigte Einsteins Lichtquanten- hypothese, die bis dahin sehr umstritten
war.
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In der QED
bezeichnet man Streuprozesse zwischen (auch hochenergetischen!)
Elektronen und Photonen als Compton-Streuung.
Die Compton-Streuung ist spinabhängig.
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Mit folgendem Applet lässt sich der Compton-Effekt mit unterschiedlichen Wellenlängen simulieren. Drückt man den "Start"-Button, so erreicht eine elektromagnetische
Welle das Elektron von links. Man kann die Wellenlänge auswählen. Liegt sie im sichtbaren Bereich, so kann sie stufenlos verändert werden.
Die eingezeichnete Streurichtung des Elektrons ist willkürlich gewählt und hat nur symbolische Bedeutung. Mit einem verschiebbaren Detektor kann
man die Wellenlänge der gestreuten Welle unter einem beliebig einstellbaren
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Streuwinkel messen.
Man beachte, dass zu jedem Streuwinkel ein Elektron gehört, dass unter einem zugehörigen Winkel gestreut wurde und nicht etwa das eingezeichnete Elektron.
Die detektierte Wellenlänge wird in einem Koordinatensystem (rechts) über dem Streuwinkel angetragen. Gleichzeitig wird in dieser Auswertung die ursprüngliche Wellenlänge angezeigt.
Man vergleiche die relative Wellenlängenverschiebungen der drei wählbaren Strahlungsarten. Unter dem Applet findet man zwei Fragen, die mit dessen beantwortet werden können.
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Beispiel:
Am HERA-Speicherring
bei DESY treffen Photonen eines Argon-Lasers (l
= 514 nm, E
= 2,4 eV) frontal auf Elektronen (E = 26,67 GeV).
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Man benutzt dabei die
Spinabhängigkeit der Compton-Streuung zur Messung der Spinpolarisation
der Elektronen. (siehe
)
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(siehe
auch
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